Wartezeit bei Psycholog:innen

Die Föderation der Schweizer Psycholog:innen (FSP) ist der grösste Verband dieser Berufsgruppe in der Schweiz. Auf seiner Website bietet er seinen Mitgliedern die Möglichkeit, ein Porträt zu veröffentlichen («Psyfinder»). Am 18. Juni 2024 waren 3964 Porträts veröffentlicht.

Von diesen Psycholog:innen rechnen 78% über die Grundversicherung ab. 28% vermerken, dass ihre Leistungen teilweise von den Zusatzversicherungen finanziert werden. 48% richten sich an selbstzahlende Personen (Kategorie «Individuell»). Mehrfachnennungen sind möglich.

Insgesamt beträgt die Wartezeit bei 16% der erfassten Psycholog:innen weniger als zwei Wochen, bei 22% zwei bis vier Wochen und bei 32% mindestens vier Wochen. 30% nehmen keine neuen Klient:innen auf.

Bei den Psychiater:innen ist die Situation ähnlich: Gemäss einer Studie von BSS vom September 2024 beträgt die durchschnittliche Wartezeit für Erwachsene 41 Werktage (also rund acht Wochen), und 30% der Psychiater:innen nehmen keine neuen Patient:innen auf. Für Kinder und Jugendliche beträgt die durchschnittliche Wartezeit gar 56 Werktage (rund elf Wochen), und 28% der Psychiater:innen nehmen keine neuen Patient:innen auf.

Grosse Unterschiede zwischen Abrechnungsvarianten

Betrachtet man die Wartezeiten getrennt nach Abrechnungsvarianten, ergibt sich folgendes Bild:

Dies entspricht den folgenden Prozentverteilungen innerhalb der Abrechnungsvarianten:

Nicht überraschend sind lange Wartezeiten bei Psycholog:innen, die über die Grundversicherung abrechnen, am häufigsten: Hier haben nur 9% der Psycholog:innen innerhalb von zwei Wochen einen freien Termin. Weitere 19% können innerhalb von vier Wochen einen Termin anbieten. Bei 37% dauert es mindestens vier Wochen bis zum Beginn der Behandlung. Die übrigen 34% nehmen keine neuen Klient:innen auf.

Bei Psycholog:innen, die sich an Selbstzahlende richten, und noch ausgeprägter bei Psycholog:innen, deren Leistungen von den Zusatzversicherungen unterstützt werden, sind tiefe Wartezeiten verhältnismässig häufiger.

Der Unterschied zwischen Psycholog:innen mit der Abrechnungsvariante «Zusatzversicherungen» und solchen mit der Variante «Individuell» entspricht eher nicht den Erwartungen. Dieses Resultat dürfte damit zusammenhängen, dass die Varianten «Grundversicherung» und «Zusatzversicherungen» in aller Regel nicht von derselben Fachperson angeboten werden können, die Varianten «Grundversicherung» und «Individuell» hingegen schon.

Die Mehrheit der Psycholog:innen arbeitet auch online

Der Psyfinder gewährt auch einen Einblick in die Möglichkeit von Online-Terminen: Insgesamt bieten 54% der Psycholog:innen solche an. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Abrechnungsvarianten: Bei den Psycholog:innen mit der Variante «Grundversicherung» sind es 50%, bei denjenigen mit der Variante «Zusatzversicherungen» 67% und bei denjenigen mit der Variante «Individuell» 63%.

Datenblatt

Zurück
Zurück

Teilzeitjob Coach

Weiter
Weiter

Wie viele Therapeut:innen es gibt und wie sie abrechnen